Gedanken zum Islam
Gedanken und Aussagen zum Islam


Sure 2 Vers 208
Der Islam zwischen den Kulturen

Von Prof. Dr. Reza Aslan, University of California, Riverside, USA
"Oh ihr, die ihr glaubt, tretet allesamt ein in den Islam und folgt nicht den Fußstapfen des Satans! Er ist euch ja ein ausgemachter Feind."
Trotz einer solch breiten und rasch größer werdenden Basis hat der Islam keine zentrale religiöse Autorität. Es gibt keinen muslimischen Papst, keinen muslimischen Vatikan, keine einzelne Quelle oder Autorität. Es gibt nichts und niemanden, der festlegt, wer Muslim ist oder nicht. Nichts und niemanden, der bestimmt, was ein angemessenes islamisches Verhalten ist und was nicht.
Der Islam nimmt die Form jeder Kultur an, die auf ihn trifft.
Der Prozess des Verschmelzen von Religion und Kultur wird noch entscheidender in Gesellschaften, in denen Muslime eine deutliche Minderheit ausmachen. Wenn das der Fall ist, hat die Mehrheitskultur zwei Möglichkeiten: Sie kann den Islam abwehren, ihn als fremdes und exotisches Gebilde erachten. Oder sie kann versuchen, sich mit ihm zu beschäftigen und ihn zu verstehen, ihn zu integrieren und an die eigene Kultur zu binden.
Ein Weg dorthin führt über die Auseinandersetzung mit dem Koran. Muslime verstehen den Koran als das tatsächliche Wort Gottes. Es wurde über den Propheten Mohammed an die gesamte Menschheit herabgesandt - ungefiltert, uninterpretiert, unkommentiert.
Jedes einzelne Wort ist mit der Gegenwart des Göttlichen erfüllt. Die Worte auf dem Papier beinhalten "baraka", sprich spirituelle Macht.


Quelle: Deutschlandfunk.de


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.04.2024 - 17:08